DIE 9. PANZERBRIGADE (1960 - 1962)

Mit der Verlegung in den Raum südostwärts WIEN und der Aufstellung von 4 "Schulabteilungen", die als Bataillone gegliedert waren, wurde deutlich, daß es sich bei der "Panzertruppenschule" um mehr als bloß eine Waffenschule handelte. Zielbewußt wurde die Entwicklung zum gepanzerten Verband, zur Panzerbrigade, vorwärts getrieben. Schon längere Zeit war das Schulkommando derart gegliedert, daß es der Aufgabenstellung eines Brigadestabes gewachsen sein konnte.


Am 1. 8. 1960 erfolgte die Umbenennung in 9. Panzerbrigade. Durch Auflösung der Panzeraufklärungsschulabteilung und Eingliederungder bereits gebildeten brigadeunmittelbaren Einheiten wurde das Panzerversorgungsbataillon 9 gebildet. Die Panzerschulabteilung wurde zum Panzerbataillon 33, die Panzerjägerschulabteilung wurde zum Panzerbataillon 34, welches M 47 erhielt. Das Panzerschützenbataillon, bereits vorher in Panzergrenadierschulbataillon umbenannt, erhielt die Nummer 35. Dieses Bataillon bekam als erstes den österreichischen SAURER-Schützenpanzer. Eine mit Raketenwerfer ausgestattete Batterie bildet den Grundstock für die Panzerartillerieabteilung 9, zu der später auch die damalige Panzerfliegerabwehrkompanie 9 stoßen sollte. Damit war die Aufstellung einer neuen Panzertruppenschule (PzTS) notwendig geworden, die in ZWÖLFAXING, vor allem aus Abgaben der 9. Panzerbrigade gebildet wurde. Damit wurde der Grundstein zur jetzigen PzTS (als alleinige Schule) gelegt.
Am 14. 5. 1960 war die 9. Panzerbrigade mit 114 Panzerfahrzeugen an der Parade in WIEN, anläßlich des 15. Jahrestages der Zweiten Republik und des 5. Jahrestages des Staatsvertrages, beteiligt.
Ausländische Delegationen und andere Gäste besuchten immer wieder die Brigade, so zum Beispiel im März 1960 der amerikanische Verteidigungsminister GATES und im Oktober eine schwedische und eine polnische Offiziersdelegation.
Neben der täglichen Ausbildungsarbeit waren zusätzliche Aufgaben zu erledigen: Es galt Grundlagen für Taktik und Gefechtsausbildung der Panzertruppe zu schaffen, die Bauangelegenheiten besonders auf dem Werkstättensektor - voranzutreiben, offene Fragen über Schützenpanzer zu klären, Angelegenheiten der Reservistenerfassung und -ausbildung zu erledigen und vieles andere mehr. Eine Unzahl von Problemen waren noch zu lösen. Vieles, was damals Neuland war, scheint heute selbstverständlich.
In die Jahre 1960 - 1962 fiel auch der Aufbau der Panzerartillerieabteilung 9. Sie verfügte über eine Stabsbatterie, eine Selbstfahrlafettenbatterie M7B2 und eine Raketenwerferbatterie. Mit Beginn 1963 erfolgte die Umgliederung in Stabsbatterie, 1. Selbstfahrlafettenbatterie, 2. leichte Feldhaubitzenbatterie und 3. Fliegerabwehrbatterie. Gleichzeitig wurde die Abteilung aus ihrem bisherigen Standort KAISERSTEINBRUCH nach BADEN verlegt. Lediglich die Fliegerabwehrbatterie blieb bis 1968 in GÖTZENDORF.